Peer

Als ich sechs Jahre war und die Talentscouts noch Kulturfunktionäre hießen, wurde ich zum ersten Mal gecastet. Das Ergebnis "Der Junge muss auf eine Berliner Musikschule und Geige spielen lernen" nahm mein Vater in seiner direkten und verständnisvollen Art zur Kenntnis und meinte: "Wo soll ich mir den quietschenden Geigenjungen denn hinstellen?". Aus der klassischen Karierre wurde also nichts. Aber als ich zwölf war, schenkte mir der gleiche Vater eine Wandergitarre und so begann das, was allgemein als "music was my first love" zitiert wird. Von da an war für mich selbst- und handgemachte Musik und vor allem das gemeinsame Musizieren mit Freunden lebenswichtig. Einige Menschen wundern sich, dass ich fast jede Art von Musik höre und mich für alle Richtungen mindestens interessiere, weil ich es trotz meiner Nähe zum Blues für wichtig halte offen zu sein. Wie Musik gestaltet wird, ist mir nahezu egal - sie sollte jedoch die Seele spiegeln.